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in Botswana

gemeinsam reisen

Eine traumhafte, mobile Safari mit anfänglichen Hindernissen...
 
(Reisebericht von Angela Göttling, hartmann-reisen) 
 
Wer hätte gedacht, dass man in Afrika so frieren kann. Wir nicht, und nicht so. Zum  Zeitpunkt unserer Ankunft in Botswana wußten wir aber auch noch nicht, dass uns die Fahrt bis zu der Ankunft im ersten Camp unserer mobilen Safari noch einiges.....


Wir, insgesamt 11 Teilnehmer unserer gemeinsam reisen Tour nach Botswana, landeten voller Vorfreude in Maun, wo uns sogleich auch 2 Landcruiser nebst Driver-Guides in Empfang nahmen. Das Gepäck wurde auf dem Dach der offenen 4x4 Fahrzeuge verstaut. Nachdem jeder seinen Sitzplatz gefunden hatte ging es auch schon los.  Es hieß, dass wir ca. 4 Stunden für die Tour benötigen, da ca. 90km der Strecke aus Sandpiste bestände und man nach Ankunft am Gate vom Kalahari Game Reserve nur noch max. 40km/h fahren darf. Auf der vorerst gut zu befahrenden, geteerten Straße hieß es dann auch erst einmal Gas geben. Der Fahrtwind blies uns warm in das Gesicht. 

Wir genossen den kurzen Stopp nach ca. 1 Stunde sehr, auch wenn uns die kleinen Krabbeltierchen direkt vor unseren Füßen ein bisschen unheimlich waren, da sie aussahen als wären sie direkt einem science fiction Film entsprungen. Wir sollten ihnen während unserer Reise noch mehrmals begegnen, allerdings hatten wir uns da bereits an ihr merkwürdiges Aussehen gewöhnt. Irgendwie hatten die Guides die Tourstrecke unterschätzt und auch die Reifenpanne, die einem unserer Fahrzeuge passierte, war natürlich nicht eingeplant.

Die Sonne war schnell untergegangen und ebenso schnell merkten wir, dass der Rest der Fahrt nun ziemlich frisch werden würde. Zum Teil waren die warmen Sachen im Gepäck auf dem Dach, fest verzurrt. Wohl dem, der sein warmes Fleece direkt zur Hand hatte, denn für die anderen hieß es ab diesem Zeitpunkt zu frieren.


Unsere Guides haben die Gatemitarbeiter durch Überzeugung oder eventuell auch durch Trinkgeld dazu gebracht uns in das Game Reserve fahren zu lassen. Das einzige, allerdings auch atemberaubende Licht, welches uns während der dann noch folgenden, ca. 3 Stunden dauernden Fahrt begleitete, war dass des phantastischen Sternenhimmels.

Wir kamen also nach gut 7 Stunden Fahrt engültig in unserem Camp an, von dem wir wegen der Dunkelheit allerdings nicht allzu viel sahen.

Es war sehr kalt und wir waren sehr müde nach dieser sehr langen und auch reichlich beschwerlichen Reise. Wir freuten uns alle sehr auf unser neues Zuhause während  dieser Safari – das mobile Camp und vor allem auf unser Zelt.


Ja das Zelt war so eine Sache. Wir wussten, dass uns kein Hotelkomfort erwarten würde, aber wir hatten auch keine konkrete Vorstellung, wie genau ein Zelt inkl. Buschbadezimmer auf einer mobilen Safari aussah. Natürlich gab es keinen Strom, so dass wir mit den Taschenlampen versuchten das Umfeld und das Zelt selbst zu erkunden. Die Buschtoilette im offenen Buschbadezimmerbereich entpuppte sich als ausgehobenes Loch mit einem darauf platzierten Plastiksitz. Wie hätte es auch anders sein sollen, eigentlich war das klar und dennoch im ersten Moment so überraschend wie gewöhnungsbedürftig.

Die Zelte waren, trotzdem man in ihnen stehen konnte, sehr überschaubar von der Größe. Man musste sich gut organisieren um die Reisetaschen zu verstauen. Der Busch war uns in diesem Moment gar nicht gegenwärtig, jeder war so damit beschäftigt sich irgendwie im Dunkeln zu arrangieren und nicht darüber nachzudenken, wo man jetzt, nach so einer Tour angekommen war.

Wir waren alle so unendlich müde, dass wir nach einem schmackhaften, wenn auch nicht mehr ganz heißem Abendessen, mehr oder weniger sofort in unseren Zelt-Betten in den Schlaf fielen. In dieser ersten Nacht in Botswana schliefen alle tief und fest, zumal die verteilten Wärmflaschen dafür sorgten, dass selbst die kältesten Füße wieder auftauten.


Der erste Sonnenaufgang nach dem freundlichen Wecken um 05.30Uhr am nächsten Morgen war ein Erlebnis, da wir nun das Camp das erste Mal wirklich sehen konnten. Wir befanden uns mitten im Busch und die Zelte waren mit etwas Abstand im Halbrund angeordnet. Vor jedem Zelt gab es ein Safariutensil, worin man die notwendigsten Waschartikel verstauen konnte, sowie eine Zinkschüssel, die jeden Morgen mit warmem Wasser gefüllt wurde. 

Die Morgentoilette beschränkte sich auf ein Minimum, denn es war so früh morgens immer noch sehr kalt und jeder beeilte sich in seine Safarikleidung zu schlüpfen. Für eine Buschdusche entschieden wir uns alle erst nach dem Lunch. Dazu wurde der Wassersack, der auf einem Gestell positioniert war mit heißem Wasser gefüllt. Jedes Zelt verfügte über eine eigene Buschdusche.

Nach einem heißen Kaffee oder Tee, Toast und Marmelade, sowie Joghurt und Porridge (warmer Haferbrei, nicht jedermanns Sache) stiegen wir auf die Fahrzeuge und schon ging es los auf unseren ersten Game Drive. Bereits nach wenigen Fahrminuten trauten wir unseren Augen kaum, denn wir sichteten eine kleine Löwengruppe. So nah am Camp. 

Wir konnten unser Glück kaum fassen und alle freuten sich spätestens ab diesem Moment auf das, was wir noch alles erleben würden.


Unsere Driverguides, Nelson & Ike, gaben ihr Bestes dazu uns alles zu zeigen was möglich war. Dabei waren die beiden so unterschiedlich wie die Natur in Botswana. Nelson sehr besonnen, Ike mehr der ,Draufgänger’ und mit großer Ambition zum fotografieren. Seine Bilder waren auch außerordentlich sehenswert. Wir fuhren tatsächlich alle in dem für uns ,richtigen’ Fahrzeug mit dem für uns ,richtigen’ Guide. Die Plätze oder das Fahrzeug wurden dabei nie gewechselt, es wurde nicht darüber gesprochen, wie festgezurrtes Gepäck.

René, der deutschsprachige Übersetzer, der von uns für diese Reise zusätzlich gebucht worden war, tat zum Wohlbefinden aller sein Bestes dazu. 


Die Tage in der Kalahari waren wunderbar. Wir sahen große Oryx Herden, die es wohl nur dort in dieser Vielzahl gibt. Die Landschaft war umwerfend schön und die Sonnenuntergänge atemberaubend. Die weiten Ebenen waren überzogen mit einem Teppich von Pflanzen, die offenbar nach der Regenzeit die Kalahari zum blühen bringen. Es gab Regionen, in denen wir uns immer wieder fragten wo dieser wahnsinnig intensive Kräuterduft herkommt. Wir sahen zwei Geparden, die entspannt ihrer Wege zogen. Wir sahen riesige Vogelschwärme, die uns einen gemeinsamen Lufttanz zeigten, Formationen in Wellen und in Schleifen.

Wir sahen den Erdmännchen beim Spiel zu und genossen die Fahrten in den offenen Fahrzeugen mit warmem Wind am Tag und der Kälte nach dem Sonnenuntergang. Wir genossen auch unser Camp, die schöne Atmosphäre am abendlichen Lagerfeuer nach einem phantastischen Essen.


Am nächsten Tag fuhren wir einige Zeit über staubige Pisten nach Khwai. Mittlerweile hatten wir uns an die Schlaglöcher und lange Fahrten mit den vielen bumps im Landcruiser gewöhnt. Zeitweise waren wir vermummt und hatten dennoch den Staub sichtbar im Gesicht und in den Ohren. Nach dem Lunch an einem Flußlauf in der Nähe eines Dorfes erreichten wir schon bald unseren neuen Campground in Khwai.

Die Lage dieses Camps und die Landschaft waren hier völlig anders. Weiter Blick,  eine Unterbrechung nur durch große Akazien, die den Tieren Schatten und Nahrung spendeten. Elefanten wanderten bei unserer Ankunft gemächlich und ganz nah an unseren Zelten vorbei. 

Das Camp war schon komplett aufgebaut und es war eine Freude unsere Campcrew dort wieder anzutreffen. Diese war uns vorausgefahren. 

Mittlerweile waren uns Moses, KT und Rocket richtig ans Herz gewachsen und wir fühlten uns gut aufgehoben. Moses zauberte mittags wie abends ein wunderbares Essen auf unseren Safaritisch. Nachdem wir seine ,Küche’ begutachten durften, hatten wir großen Respekt vor seinem Improvisationstalent. 


Das Menü wurde grundsätzlich mit großer Freude angekündigt. Die Präsentation war herzlich und es war immer lecker. Gerne hätte ich das ein oder andere Rezept mit nach Hause nehmen wollen aber niemals hätte es so gut geschmeckt wie dort. Die Geburtstagsständchen und die präsentierten Geburtstagstorten werden unvergessen sein. 

Insbesondere der Gesang hat einen besondern Platz in meinem Herzen.

Magische Momente.   

Es fühlte sich schon fast an wie nach Hause kommen. Wir bezogen unsere Zelte und freuten uns über diesen schönen Platz in der Natur. Nach einer ausgiebigen Lunchzeit erkundeten wir das Gebiet rund um unser Camp.

Die Eindrücke dieser vier Tage in Khwai waren auch hier unbeschreiblich schön. Zebras im Morgennebel, Elefanten überall und immer wieder, leise, wie aus dem Nichts auftauchend. Große Impala und Giraffenherden und sehr präsent in dieser Region das Wasser des Okavango Deltas.  Natürlich unternahmen wir eine Fahrt mit dem Mokoro, den schmalen Einbaum-Booten, die früher aus dem Stamm der Leberwurstbäume gefertigt wurden.


Die Stille und die Schönheit der Natur war greifbar. Wir sahen überall herrliche Seerosen, kleine wundersame Frösche und einen Bateleur-Eagle, der sich als Vogel-Fotomodell zur Verfügugng stellte.  
Zwei männliche Leoparden lieferten uns ein unvergessliches Schauspiel von der Wildnis und ihrem Lebensraum, der uns völlig gefangen nahm. Atemlos war der Moment, als sich unser zweites Fahrzeug durch einen abgestorbenen Ast festfuhr, die Leoparden in unmittelbarer Nähe. Furcht hatten wir nie, nur außerordentlichen Respekt. 

Wir hatten Zeit, gefüllt mit Erlebnissen, mit Staunen und Überraschung. An unsere Zelte, die Buschtoilette und die mittägliche Buschdusche waren wir inzwischen nicht nur gewöhnt, sondern wir genossen diese Auszeit ohne mobile Erreichbarkeit oder die täglichen Nachrichten. Wir freuten uns, dass diese noch nicht zu Ende war.

Es hätte endlos so weitergehen können....


Aber endlos war unsere Reise nicht, auch wenn wir mittlerweile auf den mobile-camping-Modus eingestellt waren.

Unser nächstes und auch letztes Camp-Ziel war die Savute Region im Chobe Nationalpark. Nur ungern verließen wir Khwai, freuten uns dennoch nun auf Savute und auf den Campground direkt am Savute River. Würden wir nun auch den Wild Dogs begegnen, die uns unsere Begleiter so gerne zeigen würden?

Nein, wir sind den Wild Dogs nicht begegnet. Wir haben sie gesucht, während sie direkt durch unser Camp liefen. That's wildlife. Es stand uns wieder eine lange Fahrt von Khwai nach Savute bevor, diese war unendlich schön. Die Landschaften in Botswana sind so vielfältig. Während wir auf der Fahrt von Maun nach Moremi viel Staub atmeten, fuhren wir nun durch eine scheinbar endlose, grüne Marschlandschaft. Hier gab es vor Millionen von Jahren einen riesigen See und das konnte man sich auch ohne besondere Vorkenntnisse sehr gut vorstellen. 

Wieder sahen wir eine komplett andere Landschaft.


Unser Lunchbreak während der Fahrt fand an einem größeren Wassertümpel statt. Ein männlicher Elefant, ein alter Riese mit sehr souveräner Ausstrahlung, unterzog sich dort gerade seiner mittäglichen Waschprozedur.

Leider fühlte er sich gestört und zog langsam davon.

Die Fahrt führte uns weiter über eine rote Sandpiste nach Savute. Auch wenn die Fahrten immer interessant waren, wir freuten uns jedes Mal auf das ankommen mit dem Zielpunkt Camp. Bevor wir jedoch dort ankommen sollten, war wieder ein Lunchbreak geplant um der Campcrew die Zeit zu geben alles perfekt für unser Ankommen vorzubereiten.


Eine weite Ebene, Tierherden ringsherum. Zebras, Gnus (selten geworden in Botswana), Giraffen und wenige Büffel standen in sichtbarer Entfernung um uns herum, während wir uns über den leckeren Lunch freuten. Eigentlich  waren wir schon bereit in Richtung Camp zu fahren, aber Nelson und Ike wollten uns wohl ein bisschen vertraut machen mit der neuen Umgebung und vielleicht.....

Diese Landschaft war wieder einmal umwerfend, weitflächig und grün. Unzählige weiße Reiher (Kuhreiher) flogen über einer riesigen Büffelherde, die perfekten Begleiter um Insekten zu jagen. 

Kurz danach sahen wir eine sehr große Herde Zebras und schließlich sahen wir sie, eine Löwenmutter mit zwei sehr jungen Löwenbabys. Es war unschwer zu erkennen, dass sie mit ihrem blutgefärbten Fell wahrscheinlich irgendwo in der Nähe das Abendessen für die Kleinen erlegt hatte. Wir folgten ihr und es war ein großes Geschenk beobachten zu dürfen, dass sie sich mit einer weiteren Löwenmutter traf. Diese hatte ihre drei, bereits größere Jungen um sich versammelt.


Ein Festmahl fand statt, auch wenn es uns schwerfiel dabei nicht an das arme Warzenschwein zu denken, welches dem Festmahl diente.

Sehr viel später als geplant erreichten wir nach diesem Erlebnis das neue Camp in der Dunkelheit. Noch lange saßen wir am Lagerfeuer und die Taschen blieben (wieder einmal) unausgepackt. 

Der frühe, nächste Tag präsentierte sich mit einem dichten Nebel über dem Savute Fluss, an dessen Ufer unser Camp lag. Die Zeit schien immer noch unendlich. Drei traumhafte Tage erlebten wir Savute und immer gab es etwas zu entdecken.

Mittlerweile kannten wir das Procedere des Abbaus. Heute jedoch hieß es endgültig ,Auf Wiedersehen' sagen, denn wir hatten die letzte Etappe unserer mobilen Safari Reise nach 11 intensiven, unvergesslichen Tagen erreicht.


Mit der Gewissheit der Camping Crew in unserem Leben wahrscheinlich niemals wieder zu treffen verabschiedeten wir uns. Das fiel schwer, jedem von uns mit eigenen Gedanken.

Die folgende, ca. 4-stündige Fahrt mit unseren Guides Nelson und Ike nach Kasane war dennoch kurzweilig. Wieder fuhren wir auf farblich unterschiedlichen Sandpisten und auch die Landschaft veränderte ihr Bild immer wieder. 

Alles war einfach zu schön und zu beeindruckend um traurig zu sein.

Wir erreichten Kasane pünktlich und verabschiedeten uns nun auch von unseren beiden Guides um nach Zambia überzusetzen.


Für die letzten zwei Nächte war die Stanley Safari Lodge für uns gebucht. Die Victoria Falls und der Zambezi waren unser letztes Reiseziel, bevor wir nach Hause fliegen sollten. 

Nur der Fluss trennt Zambia von Botswana. Auch wenn uns das Einreiseprocedere abgenommen wurde, den Unterschied von einem ,reichen’ afrikanischen Land zu einem ,armen’ afrikanischen Land haben wir alle sofort wahr genommen.

Ein bisschen Abschieds-Trauer und Neugierde auf das Neue mischten sich. Die Fahrt vom Fähranleger zur Lodge dauerte ungefähr 30 Minuten und nichts hätte besser für uns und unsere Erlebnisse gepasst als diese Lodge. Die Stanley Safari Lodge liegt auf einem Hügel mit Blick auf den ,Rauch der donnert’.

Alle Zimmer hatten den Blick in Richtung der Viktoria Fälle, in offener Bauweise. Nach dem Camping Abenteuer war das für uns genau richtig. Wir hatten die Lodge und Michael, unseren immer lächelnden Servie-Mann allein für uns. Wir fühlten uns dort für diese letzten Tage richtig wohl.

Die Viktoria Fälle zeigten sich als krönender Abschluss. Durch die starken Regenfälle führte der Zambezi sehr viel Wasser und da wir glücklicherweise sehr früh morgens dort unseren Ausflug geplant hatten, konnten wir dieses Naturspektakel auch uneingeschränkt und ohne große Touristenmassen erleben.

Zwei bunte, wunderschöne Regenbogen spannten sich über die Viktoria Fälle. Ein wundervolles Abschiedsgeschenk.





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