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Indien

Asien

Indien, eine Reise der Kontraste 2010

(Reisebericht von Martina Glaeser, hartmann-reisen)

29.10.2010, endlich, ich fliege nach Indien 

Mein Flug findet mit Swiss von Frankfurt über Zürich nach Delhi statt.

Der Flughafen Zürich ist sehr übersichtlich gestaltet. Er besteht aus 2 Terminals,  die durch eine unterirdische Schnellbahn miteinander verbunden sind. Man findet in beiden Terminals eine Shoppingmeile und Wartebereiche. Ich bin aufgeregt, habe mich vorsorglich mit einer Flasche Whiskey für meine Reise eingedeckt. Etwa eine halbe Stunde vor Abflug treffe ich auf meine Reisegruppe; alle freuen sich auf die zu erwartenden Erlebnisse. Wir landen pünktlich mit Swiss in Delhi, es ist bereits dunkel. Ich bekomme keinen Eindruck von Indien, aber die Abholung unserer Agentur klappt Gott sei Dank vorzüglich.

30.10.2010  Nach einer kurzen Nacht und einem leckeren Büffetfrühstück früh morgens geht es schon los  auf die Fahrt in Richtung Surajgarth, eine Strecke von etwa 250 km. Als wir die Stadt verlassen ist der erste Eindruck von Indien: Totales Verkehrschaos!!!

Auf der Straße sind Fahrräder, Mofas, Tuk tuks, Kamelkarren, Pferde- und Eselskutschen, Autos, Traktoren und LKWS gleichzeitig unterwegs. In den kleinen Tuk tuks sitzen zum Teil über 15 Personen, undenkbar bei uns. Am Straßenrand, zwischen modernen Hochhäusern, laufen wilde Schweine und auf dem Mittelstreifen liegen Kühe und Wasserbüffel. Nicht zu glauben. Eigentlich alles wie erwartet denke ich, aber alles funktioniert, was ich vorher nicht gedacht habe....  

Es wird von links und rechts überholt und es wird wild gehupt, um sich bemerkbar zu machen. Wir versuchen diese ersten Momente auf Fotos festzuhalten, was nicht ganz unbedenklich ist bei dem hektischen Fahren. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen haben, werden die Straßenverhältnisse noch problematischer und wir durch das wilde Geschaukel richtig schläfrig. Wir müssen langsam fahren, denn durch den vorausgegangenen Monsun (Regen) sind jede Menge Schlaglöcher entstanden. Wir durchfahren unzählige Dörfer. Die Menschen winken uns freudig zu und bestaunen uns mindestens genauso wie wir sie. Neben den bunten Farben der Märkte leider auch sehr viel Dreck, denn es gibt keine Müllabfuhr auf dem Land.Mein Whiskey wird seine Dienste tun, ich bin sicher. Schlafen oder schauen, das ist hier die Frage? Schauen.

Da wir uns etwas verfahren haben, bewegen wir uns auf sehr kleinen Landstraßen vorbei an Ziegeleien, Ackerland und großen Wasserlöchern, in denen die Wasserbüffel ein Bad nehmen. Toll. Die Frauen in ihren bunten Saris können wir auch aus weiter Entfernung erkennen. Der größte Teil der indischen Bevölkerung lebt auf dem Land und ernährt sich von der Landwirtschaft. Dabei arbeiten sowohl die Männer als auch die Frauen. Man kann sich nicht satt sehen an den Farben. Fremde Welt und das total. 

Die meisten Inder sind Hindus, die neben den Göttern auch Tiere, Pflanzen ......... verehren. 

Auf halber  Strecke machen wir einen Stopp an einer Raststätte mit sauberen Toiletten, kleinem Souvenirladen und speziellem Restaurant für die Europäer. Da aber keiner wirklich hungrig ist, geht es bald zügig weiter. Nach ca. einer weiteren Stunde Fahrt kommen wir dann in Surajgarth an.(wir alle haben unser Zeitgefühl verloren und akzeptiert bei diesen Eindrücken) 

Freundlicher Empfang im sehr charmanten, kleinen Heritage Hotel - Surajgart Fort. Wir werden mit Blumenkranz, Trommeln und Erfrischungen von einem fröhlich, freundlichem Hotelmanager begrüßt. Nach einer außergewöhnlichen Kamelkutschfahrt durch den Ort erleben wir ein wunderschönes, romantisches Abendessen auf der Dachterrasse mit Musik und Marionettentheater. Ein paar Besucher werden als Maharani und Maharadscha verkleidet, was zu allgemeinem Gelächter führt.  


Dieses Hotel hat eine unglaubliche Atmosphäre und allein der (singende) Hotelmanager ist eine Reise wert.

31.10.2010 Nach einer herzlichen Verabschiedung geht es jetzt auf erheblich besseren Straßen,  bei diesigem Wetter weiter in Richtung Jaipur. Unterwegs treffen wir eine Zigeunerkarawane. Ein farbenprächtiges Erlebnis.  Bopahl, unser Reiseleiter, berichtet, dass die Zigeuner sehr gerne in den Dörfern aufgenommen und verköstigt werden, da die mitreisenden Tiere während des Aufenthaltes der Sippe  die Felder düngen. Ganz anders als in anderen Ländern oder bei uns.

Am Nachmittag erreichen wir die Stadt Jaipur.

Jaipur ist die Hauptstadt  von Rajastan und relativ groß. Wir besichtigen das sehr zentral gelegene luxuriöse Hotel Rambagh Palace, in dem man sich wie in alten Kolonialzeiten fühlt. Dort residierte früher die königliche Familie von Jaipur. Anschließend schauen wir uns den Stadtpalast in der Altstadt an.  Danach besichtigen wir das Hotel Samode Haveli, ein Mittelklasse Palasthotel , ebenfalls sehr zentral gelegen. Dies würde ich sehr für einen Besuch in Jaipur empfehlen, denn es hat unglaublichen Charme und einen herrlichen Pool im Garten. Wir werden in der Innenstadt abgesetzt und haben Gelegenheit zum Bummeln. Ein Marionettenverkäufer hängt sich an unsere Fersen und lässt sich erst nach längerem Nichtbeachten abhängen.  Ein wahnsinniger Verkehr und Geschäfte mit einem bunten Angebot. Das muss man gesehen haben, unbeschreiblich!!. Am Abend essen wir in einem Restaurant mit wunderschönem Garten und fallen im Hotel Narayan Niwas Palace müde wie aufgeregt ins Bett. Das Hotel ist schön, wenn auch die Zimmer im Vergleich einfach sind.

1.11.2010 Nach kurzem Stop am Palast der Winde fahren wir  heute zum Fort Amber, dem ursprünglichen Herrschersitz des Maharadschas, bevor dieser nach Jaipur verlegt wurde. Auf Elefantenrücken reiten wir zum Eingang des Forts. Es ist einfach ein tolles Erlebnis, trotz der vielen Touristen. Der beindruckendste Bereich des Palastes ist Shees Mahal (die Kammer der Spiegel), ein großer Saal mit unzähligen Kachelspiegeln. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie dieser Raum in vergangenen Zeiten bei Nacht mit Kerzenlicht gewirkt hat.


Wir verlassen Jaipur und fahren an Slums vorbei. Die Menschen leben in einfachst zusammengeschusterten Hütten ohne Strom und fließendem Wasser.  Zum Kontrast besichtigen wir im Anschluss das Hotel Oberoi Rajvilas. Wer auf Luxus nicht verzichten möchte und sich über einen gepflegten Golfplatz freut, ist hier genau richtig. Dann geht die Fahrt weiter in Richtung Agra. Unterwegs halten wir in der Geisterstadt Fatejsar Sikri. Diese wurde nur 14 Jahre bewohnt und dann wieder verlassen; wie es heißt aus Mangel an Wasser.

Der Sonnenuntergang dort ist unbeschreiblich schön !!

Es dämmert bereits als wir weiterfahren. Die Fahrt auf dunkler Straße ist ein großes Abenteuer, am besten schaut man nicht hin. Es gibt jede Menge unbeleuchtete Fahrzeuge, die von allen Seiten ohne Vorankündigung aus dem Nichts auftauchen. Ich bin froh, dass ich nicht der Fahrer bin. Wir kommen erst spät in Agra an und übernachten im sehr modernen, komfortablen Hotel Jaipee Palace.

2.11.2010  Heute müssen wir noch viel früher aufstehen, denn wir wollen das Taj Mahal bei Sonnenaufgang besichtigen.Ich freue mich wie ein kleines Kind. Nachdem wir die bereits anstehenden Personen am Eingang überwunden haben, sehen wir nun das absolute Highlight der Indienreise im Original. Es ist wirklich zum Gänsehaut bekommen schön. Unwirklich fast. Kaum zu glauben, dass man dieses phantastische Bauwerk mit eigenen Augen sieht. Das Morgenlicht tut sein übriges dazu.


Mit Pferdekutschen fahren wir zurück zu Hotel um weiter zum Fort Agra, einem mächtigen Bauwerk am Yamuna River, mit Blick auf das Taj Mahal zu fahren. Es diente als Palast und militärischen Stützpunkt. Shah Jahan, der Erbauer des Taj Mahal, wurde in einem Trakt dieses  Palastes  von seinem eigenen Sohn  über 8 Jahre gefangen gehalten, bevor er in einem Zimmer mit Taj –Blick starb. Für mich hört sich das an wie im Märchen. Wir fahren nach Bharatpur. Nach dem Mittagessen fahren wir mit Tuk tuks durch dem Ort zum Bahnhof um von dort mit dem Zug nach Sawai Madhopur zu reisen. Unser Zug hat Verspätung und wir gewinnen somit genug Zeit um das Treiben am Bahnhof genauer zu erkunden. Viele Leute sitzen auf dem Boden und warten auf ihren Zug, besonders Frauen in ihren bunten Gewändern, mit ihren Kindern. Wir werden wieder neugierig beäugt und einige Jungs versuchen sich mit uns zu unterhalten. Es ist sehr interessant und unterhaltsam. Voll besetzte Züge rasen an uns vorbei. Die Menschen stehen bis zur Türe heraus. Dann kommt unser Zug und wir steigen in der 1. Klasse ein. Sehr komfortabel, wenn auch bis auf den letzten Platz belegt. ( Es gibt nur einen 1. Klasse Wagen) Auf der Fahrt können wir nun die Landschaft und die Dörfer aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.  Fast ununterbrochen wird Tee, Getränke und Speisen vom Zugpersonal zum Verkauf angeboten. Wir erreichen bei Dunkelheit unser Ziel und werden von einem offenen Jeep in das Hotel Rantambore Forest Resort gebracht. Es kommt schon etwas Dschungelfieber auf, denn vielleicht werden wir mit großem Glück Tiger sehen!

3.11.2010 Ganz früh morgens geht es  im offenen Jeep  auf die Tigersafari. Wir sind alle äußerst gespannt. Es ist noch sehr kalt in den frühen Morgenstunden. Nach dem Eingangstor des Nationalparks sieht die Landschaft ein bisschen wie im„ Dschungelbuch „ aus. Die Landschaft präsentiert sich um diese Jahreszeit sehr grün und üppig. Wir finden keine Tiger, dafür sehen wir aber Braunbären, verschiedene Reharten und Affen. Keine Tiger, ein bisschen sind wir enttäuscht, aber nun bekommen wir Gelegenheit in einem der Woman Craft Shops einkaufen zu gehen. Ich begeistere mich für wunderschöne, handgemachte  Patchwork-Kissen und eine mit Naturfarben gestempelte Tagesdecke für mein Bett. Eine traumhafte Handarbeit und eine schöne Erinnerung für später. 

Danach besichtigen wir ein kleines Dorf ganz in der Nähe und werden umringt von unzähligen süßen Kindern. Das Leben auf dem Land ist sehr einfach, aber ich habe nicht das Gefühl, dass die Menschen in den Dörfern unzufrieden sind. Als wir jedem Kind zum Abschied eine kleine Überraschung überreichen und die Kinder brav in der Reihe warten kommen mir fast die Tränen. Es ist unglaublich wie sehr sie sich über so ein kleines Bonbon freuen.

Ein wunderschönes Hotel am Rande des Parks ist das Khem Villas www.khemvillas.com. Dies ist eines der schönsten Hotels, das ich auf dieser Reise gesehen habe. Sehr persönlich mit wunderschönen Zelten und unglaublichen Blicken in die Landschaft. Es gibt nur vegetarisches Essen, das aber vorzüglich schmeckt. 

5.11.2010 Heute geht es mit der Eisenbahn zurück nach Delhi.


Die Reise ging viel zu schnell vorbei.

Wir haben leider nur Zeit uns einen winzigen Teil von New Delhi anzuschauen. Eine ganz andere Welt. Sauber, weite Straßen, große Anwesen. Es bleibt noch kurz Zeit einen Sikh Tempel zu besichtigen. 

Vor der Rückreise machen wir uns im Trident Hotel noch frisch und bekommen ein sehr gutes Abendessen bevor wir zum Flughafen gebracht werden. Schade, ich wäre sehr gerne noch geblieben, hätte so gerne noch mehr gesehen.  

Vor meiner Abreise hatte ich  jede Menge Vorbehalte zum Reiseziel Indien, wurde aber von ausgesprochen freundlichen Menschen, unglaublichen Reichtümern und einer hervorragenden Küche überrascht. Trotz der auch vorhandenen großen Armut habe ich mich zu keiner Zeit bedroht oder unsicher gefühlt. Trotzdem-  ich würde die Reise als geführte Rundreise empfehlen, da es das Reisen einfacher gestaltet und man zu den Sehenswürdigkeiten sehr fundierte Informationen erhält und entspannt dem Treiben zuschauen kann. 

Indien ist phantastisch, außergewöhnlich und unbedingt eine Reise wert. Die Erlebnisse dieser sehr komprimierten Reise kann man kaum in diesem wirklich kurz gehaltenen Reisebericht wiedergeben. Ich hoffe, dass Sie dennoch einen Eindruck der Vielfältigkeit bekommen haben und für mich hoffe ich, dass ich Indien noch einmal besuchen darf. 

PS: Der Whiskey. Ich hatte keinerlei Probleme, auch wenn ich nicht sicher bin, ob mein deutsches Mitbringsel seine Wirkung entfaltet hat. Egal. Er hat geschmeckt und ich hatte keine körperlichen Probleme auf meiner Reise. 



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